Zum 1. Januar 2019 hatte der Kinderhaus Wittlager Land e.V. die Burg Wittlage übernommen. Ein Jahr ist seitdem vergangen, was hat sich auf dem Gelände getan?

Nach vier Monaten Vorbereitungszeit ging es am 1. Mai 2019 so richtig los. Das Café im Heuerhaus der Burg Wittlage hatte zum ersten Mal geöffnet. Wenige Tage später äußerte sich Tim Ellmer zu den Plänen und Umbaumaßnahmen für die kommenden Monate. Im Rahmen der offiziellen Wiedereinweihung sagte der Geschäftsführer der Kinderhaus Wittlager Land gGmbH: „Ich werde oft gefragt, ob wir irgendwann damit fertig sind. Ich sage ganz klar: Nein! Hier gibt es immer etwas zu tun, und wir werden die Möglichkeiten nach und nach erweitern.“ Was hat sich also bisher getan?

Das Heuerhaus ist – auch dank der umfangreichen Arbeiten am und im Fachwerkhaus – zu einer beliebten Party-Location geworden. Egal ob Geburtstage, Hochzeiten oder Firmenfeiern: Das Ambiente der Burg ist gefragt, die Möglichkeiten sind vielfältig. Wenn keine geschlossene Gesellschaft zu Gast ist, hat das Café an Samstagen und Sonntagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Eigene Events wie Rittermahl, Weinproben oder Mottopartys sorgen dafür, dass die Burg Wittlage wieder in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger rückt.

Der Weihnachtsmarkt („Wittlager Burgweihnacht“) in Zusammenarbeit mit der Ortschaft wird auch in 2020 am dritten Adventswochenende zahlreiche Besucherinnen und Besucher anlocken. Weitere große, öffentliche Veranstaltungen sind ein Mittelalterfest (20./21. Juni) und ein Open-Air-Gospelkonzert (5. Juni).

Neben all diesen Angeboten, um die Burg aus dem „Dornröschenschlaf“ der vergangenen Jahre zu holen, waren die Gebäude eine weitere Baustelle. In die ehemalige Rentei ist im August 2019 eine Wohngruppe der Dialog gGmbH eingezogen. Dieser Träger gehört zum gleichen Unternehmensverbund wie die Kinderhaus Wittlager Land gGmbH. Die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück hatte dieses Haus zuvor als ambulante Tagespflege genutzt. Im Gästehaus haben die Zimmer einen frischen Anstrich bekommen. Teilweise sind aus Mehrbettzimmern Einzelzimmer geworden, um mehr Lehrkräfte sowie Betreuerinnen und Betreuern von Jugendgruppen unterbringen zu können. Schulklassen haben hier ebenso schon übernachtet wie Partygäste und eine Gruppe von Rollstuhlfahrern aus Rostock.

Im Bergfried wird zurzeit noch ein Escape-Room angelegt, die ehemaligen Gefängniszellen spielen dabei eine wichtige Rolle. Eine der ersten Veränderungen am Turm war der Austausch des Glockenturms. Dank der Förderung durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung konnte das Vorhaben im Sommer umgesetzt werden. Der Glockenturm war mit Hilfe der Maschinen von Hoff Kranbetrieb aus Vechta von der Spitze genommen worden. Das Unternehmen Heinrich Düvel aus Bohmte hatte das Gehäuse wieder instand gesetzt, bevor es wieder auf das Turmdach aufgesetzt wurde. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU) fördert die Sanierung des Glockenturms und der Turmuhr mit 16200 Euro. Die Uhr war in den 1860ern von der Firma Eduard Korfhage & Söhne in Gang gesetzt worden und ist von der gleichen Firma repariert worden. Die Glocke läutet wieder – wie im Mai 2019 bei der Eröffnungsfeier versprochen.