Ein Mittelaltermarkt auf einer Burg: Es bedarf nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass diese Kombination passt. Mehr als 3500 Gäste haben sich an drei Tagen auf der Burg Wittlage davon überzeugt. „Es war eine sehr gute Premiere. Das Gelände ist auch einfach wunderbar geeignet“, sagte Mike Blavius-Boußillot alias „Sir Muck von Mucky“. Gemeinsam mit Lady Mucky (Julia Boußillot) und dem „Schotten Peter“ (Klaus-Peter Lapatke) hatte er diese Zeitreise in das Mittelalter geplant.

Und offenbar gilt: Nach dem Markt ist vor dem Markt. Denn noch bevor Lapatke seine Taverne abgebaut hatte, stand der Termin für 2023 schon fest: 30. Juni bis 2. Juli. Die Mitwirkenden aus diesem Jahr haben ihre Zusage bereits gegeben. „Und im kommenden Jahr steht uns eine weitere Fläche zur Verfügung, so dass der Markt noch größer wird“, freuen sich die Organisatoren.

Schon bei dem ersten Ortstermin in 2021 hatten sich die beiden ausgemalt, welcher Stand wo platziert werden könnte. Fast genau so ist es dann auch gekommen. „Wir danken allen Ausstellern und Lagern, dass sie zusammengerückt sind. So mussten wir keine Absage erteilen“, sagte Blavius-Boußillot. Er dankte auch Derya Turunc, die als Ansprechpartnerin beim Verbund Sozialer Dienste (VSD) immer ein offenes Ohr gehabt und sich schnell um jedes Anliegen gekümmert habe. Der VSD hat seinen Verwaltungssitz auf dem Burggelände, die Gebäude gehören zu dem Unternehmensverbund.

Den Besucher*innen wurde reichlich geboten. Orks und Piraten trieben ihr Unwesen und Schabernack. Sie plünderten zum Beispiel die Kasse der Taverne und klauten dem Schweinebräter „Ali“ das Schwein am Spieß. Kinder konnten Äxte werfen und mit Pfeil und Bogen schießen. Junge und alte Gäste ließen sich mit Greifvögeln oder der Eule „Olaf“ auf der Hand fotografieren. Mittelalterliche Kleidung, Schmuck, Deko, ganz zu schweigen von dem umfangreichen Angebot an Getränken und Speisen: Es war für jeden etwas dabei. Auch in musikalischer Hinsicht war an allen drei Tagen für Stimmung und gute Laune gesorgt.

Freitag- und Samstagabend bildete eine Feuershow jeweils den Abschluss des Tages. „Da war es richtig voll. Wir haben uns sehr über die vielen Familien gefreut. Denn unsere Märkte sollen Unterhaltung für die ganze Familie sein“, so Klaus-Peter Lapatke. Rund um die Burg sowie in der Bahnhofstraße waren zu Stoßzeiten keine Parkplätze mehr frei. Die Autokennzeichen ließen auf eine lange Anreise schließen: Bremen, Hamburg, Friesland, Nordrhein-Westfalen und weitere Regionen aus dem Norden waren vertreten.

Freitag sei eigentlich nur dann ein Markttag, wenn es sich um eine Premiere handelt. „Das ist sozusagen die Probe. Eine Gelegenheit zu sehen, wo Probleme auftauchen könnten“, erklärte „Sir Muck“. Auf der Burg Wittlage verlief jedoch alles nach Plan. „Das ist auch ein Verdienst des Hausmeister-Teams, sie waren klasse“, lobte Blavius-Boußillot, der bei der Ansprache am Freitag scherzhaft sagte: „Ich habe sie schon abgeworben, sie kommen jetzt immer mit uns auf die Märkte mit.“ Weil der Freitag in Wittlage so gut besucht war, wird der Markt auch in 2023 wieder über drei Tage gehen.